Petersberg den 07 Oktober 2013
Hurra der der Hallimasch ist da !
Armilliaria mellea
Der Hallimasch !
Nach jahrelanger Abstinenz (Enthaltsamkeit) verspürte ich heute Appetit (Verlangen) genau auf diesen Pilz. Nach so langer Zeit sammelte ich wieder Hallimasch, vielleicht war es dem Umstand der Fülle an Pilzen zu verdanken. In der Tat, ich kam aus dem Staunen derartiger Massen nicht mehr heraus. Immerhin nahm ich an die 500 Gramm mit. Geputzt hat meine Erika und natürlich auch zubereitet. Was soll ich sagen, es war eine Delikatesse (Erika mag keine Pilze) noch erwähnenswert: es gab keinen Abfall, keine einzige Made. Zubereitung: Zwiebeln, magerer geräucherter gewürfelter Speck, Pilze im eigenen Saft schmoren, köcheln, Sud nicht ganz runterbraten, mit etwas Petersilie bestreuen, wunderbar !!! Mir ist laut Literatur bekannt, daß genau diese Art gut durchgegart sein sollte, ich handhabe dies jedoch anders, immer so, daß noch genügend Flüssigkeit in der Pfanne verbleibt. Auch aus eigener Erfahrung muß ich gestehen, daß der Verzehr des Hallimasch mitunter (so auch in diesem Fall) gewaltige Winde freisetzt (Abluft) von wegen tote Hose oder so, mitnichten, weshalb ich nun schon seit Stunden als Eremit (Einsiedler) lebe. In Fachbüchern heißt es zur Herkunft des Namens: Hallimasch = Heil im A.....
Seepark den 07 Oktober 2013
Karl von Linne hat im Jahr 1767 die Botanik als liebenswerte Wissenschaft bezeichnet. Die Mykologie (Pilzkunde) ist es allemal, wie ich finde, jedenfalls was das
"liebenswerte" betrifft.
in der heide, 09 Oktober 2013
Im Kiefernwald mit einzelnen Birken
der erdstern (geastrum)
In der Tat, der Erdstern gehört zu den schönsten Pilzen unserer Heimat. Er liebt die Trockenheit, der Regenschatten des Harzes macht es möglich. Die Erdsterne: es gibt etwa 20 Arten in
Europa, sie stehen beinahe ausnahmslos auf der ROTEN LISTE. Eine Begegnung mit diesen hübchen Waldbewohnern, sind ein besonderes Erlebnis, ja, man kann in diesem Zusammenhang ruhig
von einer Sternstunde sprechen.
Wissenswertes:
Der kahle Krempling galt früher als essbar, jedoch sind Fälle aufgetreten, in denen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zerstört wurden und es infolgedessen zu schweren
Krankheitsverläufen gekommen sein soll, auch Todesfälle sind bekannt geworden.
Hättest Du's gewußt ?
Ein ausgewachsener Riesenbovist (bis 50 cm Durchmesser) besitzt wesentlich mehr Sporen als wir Einwohner (7 Milliarden) auf dieser Welt zählen, nämlich > 7 Billionen, sein Name: CALVATIA GIGANTIA ein ausgesprochener Wiesenpilz, mitunter auch in lichten Wäldern anzutreffen, Gewicht: bis ca 5 kg, unverwechselbar, liebt kalkhaltigen Boden, essbar solange sich sein Fleisch weiß und fest anfühlt, ab Juni, Standorttreu. Bei einem gelegentlichen Pilzsammler (Laie) löst der Fund Erstaunen aus.
Seepark den 09 Oktober 2013
Dauerregen !
Zwei Tage Regen, trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lassen, den Wald aufzusuchen. Jedoch war es vergebene Müh', die Fotoausrüstung mitzuschleppen. Mitunter war der Niederschlag doch
recht heftig und anhaltend. Der Versuch zB Steinpilze abzubilden scheiterte einfach an der Wetterlage. Die Lichtverhältnisse waren miserabel, eine simple Aufnahme aus der Hand war schwierig, obwohl
ich eine Festbrennweite 50mm, mit der Blendenöffnung 1,4 zur Anwendung brachte. Dennoch, trotz ungünstiger Verhältnisse, aber mit entsprechender Kleidung war es doch ein schönes Erlebnis, wobei der
Wald mir alleine gehörte. Meine Gedanken aber galt den ungeschützten Waldbewohnern, welche im Gegensatz zu mir, im Dauerregen verharren mußten. Bäume, Sträucher und Dickicht stellten nämlich (der
Nässe geschuldet) ihre natürliche Schutzfunktion ein. Der Niederschlag in unserem Dorf lag bei 18 Liter/m2, in Halle, also auch in der Dölauer Heide, dürfte der Wert um einiges höher gelegen
haben. Meine Hoffnung: die zu erwartenden Winterpilze, die da wären: (Samtfußrübling, Baumpilz, Erscheinungszeit: Oktober - März), (Austernseitling, Baumpilz: Erscheinungszeit bis
Dezember) dann auf der Kuhweide, Lilastiel-Rötelritterling. Für die genannten Sorten, war der jetzt gefallene Regen bestimmt wachstumsfördend, schauen wir mal. Da der Winter in unseren Breiten
oftmals typische Merkmale vermissen läßt, fokussiert sich mein Interesse auf die im "Winter" hoffentlich üppig gedeihende Pilzwelt. Der Klimawandel bewirkt, dass der "Graublättrige
Schwefelkopf" ein guter Suppenpilz (Baumbewohner) zB in der Heide in voller Pracht erscheinen könnte. Daraus ergibt sich: an scheinbar trostlosen grauen,dunklen und nasssen
"Wintertagen" lohnt sich immer ein Weg durch die Natur, ansonsten, nicht zu verzagen, Willi fragen.
Seepark den 12 Oktober 2013
In der Heide, 13 Oktober 2013
Beobachtungen !
Durch den Dauerregen sind manche Pilze einfach umgefallen, vorallem jene, welche nicht senkrecht, also im 90 Grad Winkel zum Untergrund standen. Die Schwerkraft (durchnässt) ließ sie zu
Boden sinken. Dies betraf natürlich nur ältere Exemplare, dieses Schicksal hätte sie in ein paar Tagen ohnehin ereilt. Bei den Fliegenpilzen war festzustellen, dass sich ihre Hutoberfläche,
frei von Hüllresten (Velum) präsentierte, dieses typisch fehlende Merkmal, kann zur Verwechslung mit Täublingen führen, die aber weder Knolle, noch Manschette aufweisen.
Seepark den 13 Oktober 2013
Heide, 15 Oktober 2013
Heute Nachmittag zeigte sich die Sonne, nach nassen trüben Tagen. Das war die Zeit des Weitwinkelobjektivs. Der enorme Aufnahmewinkel > 100 Grad und die große Schärfentiefe
ab 24 cm alles scharf, lässt nahezu jedes Foto jedenfalls technisch gelingen.
" Niemand ist tauber als der der nicht hören will "